Landschaft und Regionen

Die ADAC Heidelberg Historic führt die Teilnehmer jährlich in verschiedene Regionen des nördlichen Baden-Württembergs. Jede Region und jeder Landstrich hat seine Eigenarten und Besonderheiten. 

Hügelland und "Kornkammer" Süddeutschlands


Historische Fachwerkhäuser in Orten, deren Geschichte oftmals bis in die Zeit der Römer, Kelten und Alemannen zurückgeht, laden zu einem Besuch in den Kraichgau ein. Diese von der Landwirtschaft geprägte Region zwischen dem Odenwald im Norden, den Ausläufern des Schwarzwaldes im Süden, der Oberrheinischen Tiefebene im Westen und den Höhenzügen von Stromberg, Heuchelberg und Zabergäu im Osten wird aufgrund ihrer sanften aber markanten Hügellandschaft auch das "Land der 1.000 Hügel" genannt. 

Neben Obst, Weinbau und Tabak sorgt der fruchtbare Lössboden auch für reichhaltig Getreide auf den Feldern, was den Kraichgau zur "Kornkammer" Süddeutschlands macht. 

Nicht zu vergessen sind die vielen Burgen und Schlösser im Kraichgau, etwa die als "Kompass des Kraichgaus" bekannte Burg Steinsberg bei Sinsheim, die im 12. Jahrhundert auf einem 333 Meter hohen ehemaligen Vulkan erbaut wurde und einen grandiosen Ausblick über den Kraichgau bietet. Sie ist zugleich die höchste Erhebung im nördlichen Kraichgau. 

Die größten Städte im Kraichgau sind Sinsheim - traditionell Start- und Zielort der ADAC Heidelberg Historic - Eppingen, Bad Rappenau, die Melanchtonstadt Bretten und die Barockstadt Bruchsal.

Untrennbar mit der Geschichte des Automobils


Die zwischen Ober- und Mittelrhein, zwischen Mosel und Kraichgau liegende Region mit dem Kerngebiet am unteren Neckar um die Ballungsräume Heidelberg und Mannheim geht zurück auf das bis 1803 bestehende Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reichs, die "kurfürstlich rheinische Pfalzgrafschaft".

Linksrheinisch zählen Worms, Ludwigshafen, Schifferstadt und Germersheim zu den größten Städten der Kurpfalz. Rechtsrheinisch sind das unter anderem Mannheim, Heidelberg oder Schwetzingen und Ladenburg. Eine Stadt hat für die Freunde von heulenden Motoren, dem Geruch nach verbranntem Benzin und Rad-an-Rad Duellen eine ganz besondere Bedeutung: Die Große Kreisstadt Hockenheim: Der "Hockenheimring" ist eine der bedeutendsten Rennstrecken des Landes. 

In den frühen 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde dort im Hardtwald zunächst ein 12 Kilometer langer Dreieckskurs angelegt, der als Teststrecke und später auch als Rennstrecke diente. Über 60.000 Zuschauer sahen das Eröffnungsrennen für Motorräder im Mai 1932.  Wenige Jahre später schon wurde die Rennstrecke verbreitert, gekürzt und 1938 als Kurpfalzring wiedereröffnet. In weit über 80 Jahren seiner Geschichte entwickelte sich diese Rennstrecke zu einer der bedeutendsten Rennstrecken Europas und machte die Stadt Hockenheim weltbekannt. Jochen Rindt, Niki Lauda, Ayrton Senna, Michael Schumacher und Lewis Hamilton - sie alle konnten den Grand Prix in Hockenheim bereits gewinnen. Überhaupt war die Kurpfalz für Automobilisten schon immer von enorm großer Bedeutung: Der gebürtige Karlsruher Carl Benz gründete in seiner Wahlheimat Mannheim 1883 ein Maschinenbauunternehmen, das zum ersten Automobilhersteller in Deutschland wurde, denn 1886 erhielt das Unternehmen das Patent für den Benz Patent-Motorwagen Nummer 1. Die Automobilgeschichte ist also untrennbar mit der Kurpfalz verbunden.

Wo die Kühlerfiguren auf Heilige treffen


Immer wieder samstags... fährt die ADAC Heidelberg Historic durch ein Gebiet im badischen Frankenland zwischen den Flüssen Main, Tauber, Jagst und Neckar, das von außerordentlich vielen Heiligenfiguren, Kreuzen und Kapellen geprägt ist. Dort – im nördlichsten Zipfel von Baden-Württemberg – im östlichen Odenwald, dem Bauland, dem Taubertal und angrenzenden Landstrichen liegt das Madonnenland.

Über 3000 Kleindenkmale lassen sich hier am Wegesrand oder in den Städten und Gemeinden finden. Bei dem Begriff „Madonnenland“ bzw. „Madonnenländchen“ handelt es sich um keinen offiziellen geografischen Begriff. Vielmehr wurde er in den 1920er Jahren geprägt durch den Schriftsteller und Heimatforscher Hermann Eris Busse (*1891– 1947). Er beschäftigte sich intensiv mit den Kunstschätzen seiner badischen Heimat unter anderem als Geschäftsführer und Schriftleiter des Vereins Badische Heimat, der bis heute besteht und im badischen Kulturraum wirkt. 

Die steinernen Zeichen des Glaubens sind jedoch weitaus älter als deren Namensgebung. Sie weisen gotische und barocke Elemente auf und sind zu großen Teilen einige hundert Jahre alt. 

Die Bildstöcke im Madonnenland zeugen von einer tiefen Frömmigkeit der Bevölkerung. Menschen stifteten diese religiösen Kleindenkmale, um an Unglücksfälle zu erinnern, um Krankheiten und Hungersnöte zu vertreiben oder sich für überstandenes Unheil zu bedanken.

Das heimliche Wahrzeichen des Madonnenländchens ist die Buchener Mariensäule – im Volksmund „Das Bild“ genannt. Auf der Barocksäule aus heimischem Buntsandstein thront die Himmelskönigin mit dem Jesuskind auf dem linken Arm. In der rechten Hand hält sie eine Lilie und tritt mit dem Fuß einer Schlange auf den Kopf. Errichtet wurde dieses 1754, in schweren Zeiten der Pest, um die Bevölkerung vor Seuchen zu schützen.

Vor allem die katholische Bevölkerung pflegt die Tradition der Stiftung und Erhaltung religiöser Kleindenkmale seit Jahrhunderten.

Mittelgebirge, Naturraum, Garant für herrliche Aussichten und "Wald der Sagen"


Auf ca. 65 Kilometern in Nord-Süd Ausdehnung zwischen Darmstadt und Wiesloch erhebt sich an der Schnittstelle der Bundesländer Hessen, Bayern und Baden-Württemberg mit dem Odenwald ein Mittelgebirge auf ca. 2.500 km² Fläche. Je nach Zugehörigkeit ist die Rede vom Hessischen Odenwald, vom Badischen Odenwald oder vom Fränkischen Odenwald.

Auf seiner Westseite hebt sich der Odenwald eindrucksvoll von der Umgebung ab durch eine geradlinige Abbruchkante zur Oberrheinischen Tiefebene. Steile Bergflanken von zum Teil mehreren hundert Metern Höhe steigen dort auf. Seine höchste Erhebung liegt mit dem 626 Meter hohen erloschenen Vulkan "Katzenbuckel" bei Eberbach.

Zur Namensherkunft gibt es verschiedene Deutungen. Sie könnte auf Odin deuten, einen Gott in der nordischen Mythologie oder auch abgeleitet sein von Ode (Plural: Oden), was soviel bedeutet wie "Sage". Somit ist der Odenwald ein "Wald der Sagen".

In der Geschichte des Odenwaldes spielte der Bergbau eine große Rolle. Geologische Ressourcen wurden bis zur Industrialisierung abgebaut. Der Höhepunkt der bergmännischen Tätigkeiten wurde im 16. und 17. Jahrhundert dokumentiert. Besuchsbergwerke zeugen heute noch von dieser Zeit.

Weinlandschaft Zabergäu – Deutschlands größte Rotweinlandschaft


Das Zabergäu - ca. 40 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Stuttgart und ca. 50 Kilometer östlich von Karlsruhe - zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten Südwestdeutschlands. 

Zwischen dem Heuchelberg im Norden, der die Grenze zum Kraichgau bildet, und dem Stromberg im Süden herrscht ein mildes Klima, das im Zusammenspiel mit den fruchtbaren Keuper- und Muschelkalkböden ideale Voraussetzungen für den Weinbau bietet. Das Zabergäu ist Deutschlands größte Rotweinlandschaft. An den sonnigen Steillagen wachsen Weine von unverwechselbarer Eigenständigkeit, vornehmlich die Rotweinsorten Lemberger, Trollinger und Schwarzriesling, aber mit dem Riesling auch beliebte Weißweine. 

Namensgebend für die Region ist die Zaber, ein linker Nebenfluss des Neckars. Sie entspringt bei Zaberfeld am Nordhang des bewaldeten Strombergs und mündet nach ca. 22 nicht schiffbaren Kilometern bei Lauffen am Neckar in den Neckar.  

Markantester Ort des Zabergäus ist der Michaelsberg bei Cleebronn. Seine Höhe von 394 Metern und seiner exponierten Lage verdankt der Kegelberg am südlichen Rand des Zabergäus den Titel "Wächter des Zabergäus". Auf dem Berg konnten Gebäudereste aus der Zeit der Römer gefunden werden. Heute thront weithin sichtbar die überwiegend romanische Michaelskirche auf dem Bergplateau.